Das Hohelied Salomons

A cappella Chormusik aus zehn Jahrhunderten

 

27.04.2024

Ev. Kirche, Solingen-Dorp

28.04.2024

Herz Jesu, Wuppertal-Elberfeld

 

Kammerchor Elberfeld
Georg Leisse | Leitung

 

Das Hohelied Salomons, ein Buch des Alten Testaments, hat über viele Jahrhunderte die Kunst inspiriert. Maler, Komponisten, Schriftsteller haben Werke in unzähligen Variationen geschaffen, die auf das Hohelied Bezug nehmen. Es ist eine Sammlung von Liebesgedichten, die bis in die heutige Zeit die Menschen fasziniert. Erste Vorbilder sind im alten Ägypten um 1500 v. Chr. zu finden. Großen Einfluss hat auch die griechische Lyrik aus der Zeit Homers im achten Jahrhundert v. Chr. Ob die Zusammenstellung der einzelnen Liebesgedichte im Alten Testament einem übergeordneten Konzept folgt, ist Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Es könnte sich z.B. um eine fortlaufende Geschichte oder sogar ein Drama handeln. Auf jeden Fall ist es ein Dialog zweier Liebender, die sich in sehnsuchtsvollen und zärtlichen, bisweilen auch explizit erotischen Reden äußern. Sie bedienen sich dabei einer reichen Metaphorik, die uns bisweilen schmunzeln lässt, wenn z.B. die Haare mit einer Herde frisch geschorener Schafe verglichen werden, aber natürlich den Lebensrealitäten und Schönheitsidealen der damaligen Zeit verpflichtet ist.

Die jüdische und christliche Theologie verstehen die Dichtung, in der die Liebe zwischen Mann und Frau beschrieben wird, als Liebe Gottes zum Volk Israel bzw. als Liebe Christi zu seiner Kirche. Ab der Aufklä­rung steht dagegen bei der Deutung die Beziehung zwischen den Men­schen im Vordergrund.